Flybmi - durch Brexit in die Insolvenz gedrängt
18. Februar 2019
Die vielen Unsicherheiten bezüglich des geplanten Brexit im März 2019 haben nun die Insolvenz der britischen Airline Flybmi zur Folge.
Am Samstag den 16. Februar wurde der Flugbetrieb eingestellt.
Nach Bekanntmachung wurden mit sofortiger Wirkung alle Flüge gestrichen, was viele gestrandete Passagiere hervorbrachte. Diese wurden dazu angewiesen, sich für eventuelle Erstattungen an ihre Kreditkartenanbieter, Reiseagenturen oder Partnerfluggesellschaften von Flybmi zu wenden.
Die Airline nannte als Grund für die überraschende Pleite vor allem den Ende März bevorstehenden Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Dieser wird unter anderem wahrscheinlich zu höheren Kerosinpreisen führen, da Großbritannien teilweise aus dem Emissionshandel ausgeschlossen wird. Zudem war es Flybmi nicht möglich, lohnende neue Verträge für die Zeit nach dem Austritt abzuschließen. Das und allgemeine Schwierigkeiten in der Branche waren die Auslöser, die dazu führten, dass nach Germania bereits die zweite europäische Airline in dem noch jungen 2019 Insolvenz beantragen musste.
Schwere Folgen für Personal bei Airline und Flughäfen
Besonders die 376 Mitarbeiter der Airline aus Großbritannien, Deutschland, Schweden und Belgien müssen unter dem überraschenden Aus von Flybmi leiden. Laut der Pilotengewerkschaft Balpa hatte es keinerlei Vorwarnungen gegeben.
Zu den 25 europäischen Zielen der Airline gehörten unter anderem Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Nürnberg, Saarbrücken und Rostock-Laage. Für letzteren Flughafen werden die Konsequenzen der Insolvenz besonders hart zu tragen sein. Mit dem Ende von Flybmi und der vorherigen Pleite von Germania finden am Flughafen Rostock nun keine Linienflüge mehr statt. Bisher starteten fast täglich Flüge von Laage nach München mit Flybmi und der Flughafen erzielte im Jahr 2018 sein bislang bestes Ergebnis. Nach den nicht einmal zwei Monaten im Jahre 2019 ist der Flugbetrieb in Rostock nun aber weitestgehend zum Erliegen gekommen.
Flybmi arbeitete zudem über das sogenannte Codesharing mit Fluggesellschaften, wie Lufthansa und Air France zusammen, was nun auch nicht mehr möglich sein wird. Die Konsequenz: eine geringere Auslastung der einst geteilten Flüge.
Am Sonntag, den 17. Februar bestätigte Loganair die Übernahme von fünf Flybmi Routen ab März 2019.
Folgende Routen werden künftig von der schottischen Airline bedient:
Aberdeen nach Bristol, Oslo und Esjerg (ab 4. März) und von Newcastle nach Stavanger und Brüssel (ab 25. März).